Die Geschichte der Hainhölzer Höfe ist ein Spiegelbild der europäischen Geschichte der letzten 800 Jahre mit all seinen Entwicklungen und Brüchen, Höhen und Tiefen. Jede Epoche ist im Kleinen zu sehen und zu spüren.
Seit dem 12. Jahrhundert war Hainholz ein Bauerndorf. 1689 wird urkundlich das erste Mal erwähnt, dass 16 Bauernfamilien in Hainholz leben. Bis 1845 blieb die Anzahl der Familien unverändert.
Eine dieser Familien war die Familie Helmke. Die Fotos zeigen den Bauern Helmke bei der Arbeit und seinen Hof.
Während der Hochindustrialisierung in Deutschland verkauft die Familie Helmke ihren Hof. Einen Teil an Gustav Wellmann und einen weiteren an Christian Noah.
Während in Paris 1889 der Eifelturm eröffnet wird, gründen im selben Jahr Gustav Wellmann eine Gummiwarenfabrik und in direkter Nachbarschaft Christian Noah eine Zimmerei auf den ehemaligen Feldern der Familie Helmke.
Während sich Gustav Wellmann auf die Herstellung von kleinteiligen Gummiprodukten konzentriert, forciert Wilhelm Noah seit seiner Übernahme des Unternehmens 1919 den Bau und die Vermietung von Tribünenelementen. Beide Unternehmen entwickeln sich bis zum 2. Weltkrieg nebeneinander sehr erfolgreich.
Während des Krieges werden beide Unternehmen zweimal ausgebombt.
Während der Schwiegersohn von Christian Noah, Günter Adenstedt die Zimmerei nach dem Krieg in den 50er Jahren wieder aufbaut (s.Foto oben) und zum größten Spezialbetrieb für den Tribünenbau- und Verleih in der Bundesrepublik mit zeitweise 75 Mitarbeiter macht, verliert sich die Spur der Gummiwarenfarbrik.
Während 1972 bei den Olympischen Spielen in München alle Tribünen exklusiv von NOAH aufgestellt werden, steht die alte Gummiwarenfarbrik leer.
1980 kauft die Kuthe GmbH aus Berlin die alte Gummiwarenfabrik und versucht das Gelände zu erhalten und neu zu nutzen.
Der erste Mieter im Jahr 1983 ist die Gruppe Steinwolke, eine Band der Neuen Deutschen Welle, deren Mitglieder noch heute das NOAH Studio im Helmkehof betreiben. Neben Steinwolke siedeln sich bald weitere Künstler und Musiker an. Die Skorpions proben von 1987-92 hier. Auch Fury in the Slaughterhouse, Trio, Michael Schenker und Marius Müller-Westernhagen, sowie das Theater der Jugend und das Theater Seraphin sind zeitweise zu Gast.
Im selben Jahr investiert die Zimmerei NOAH auf dem Nachbargrundstück erneut in die Zukunft. Für moderne Aluminium Tribünen wird 1983 eine neue Halle, eine neue Aluminium Werkstatt und für die Holzwerkstatt ein neuer Siloturm gebaut.
2005 wird aus NOAH Tribünen die TS Tribünen GmbH & Co. KG.
2012 wird die ehemaligen Gummiwarenfarbrik Gustav Wellmann, die zu diesem Zeitpunkt zur Hälfte leer steht, von Relaxed Living übernommen. Das fast 125 Jahre alte Industriegebäude wird in 2 Abschnitten behutsam, aber grundlegend saniert und zum Helmkehof.
2019 ergibt sich nach 130 Jahren die Möglichkeit die beiden Grundstücke wieder zusammen zu führen. Schnell wird man sich einig, so dass seit dem 1. Januar 2020 Relaxed Living die Verantwortung für das gesamte fast 17.000 qm große Gelände übernommen hat.
Seit dem Umzug der TS Tribünen GmbH & Co. KG an ihren neuen Standort innerhalb Hannovers hat am 01.April 2022 die Entwicklung des Geländes zu den Hainhölzer Höfen begonnen. Im ersten Schritt mit spannenden Zwischennutzungen.
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